Der Verein Shaarey Ovadia
2016 wurde der Verein Shaarey Ovadia gegründet. Der frühere, leitende Rabbiner David Avrahami brachte einige Neuerungen zustande. Die Familie Motaev wollte die Synagoge besonders auf Gebete und Tora-Lektionen ausrichten. Der Rabbiner merkte jedoch, dass die bucharischen Juden in Wien zwar schon lange hier lebten und es dennoch keine religiöse Schule für ihre Kinder gab.
Was anfangs unmöglich erschien, wurde langsam Realität. Im Jahr 2019 begann der Unterricht für einen einzigen Schüler. Mittlerweile sind es 20 Kinder. Jedes Jahr kommen neue Kinder hinzu.
Das Konzept der Synagoge, des Vereins, hat sich geändert. Der Wunsch, Kindern ein spirituelles Zentrum zu schenken, wurde immer stärker. Viele Eltern sehen den Weg ihrer Kinder klar in einem Werdegang Richtung Berufsleben. Sie übersehen, es liegt zum einen alles in Gottes Hand und zum anderen, dass unsere Vorfahren bereits über 3.000 Jahre diesen Weg gegangen sind. Und sind diese nicht erfolgreich gewesen? Haben Sie keine Geschäfte aufgebaut und Familien gegründet? Es heißt, das Judentum ist ein Feuer, welches all die weiteren Schritte, die gegangen werden, erhellt und erwärmt. Darauf sollte man vertrauen.
Denn der Glaube ist umfassend und besonders für die Kinder da. Heutzutage sind Eltern oft mit eigenen Problemen befasst und haben zu wenig Zeit für ihre Kinder. Shaarey Ovadia möchte hier ein zuverlässiger Begleiter sein. Die Türen sind immer geöffnet. Nach der Schule gibt es etwas zum Essen und Trinken, Kinder können jederzeit unseren Verein aufsuchen und werden Liebe wie eine religiöse Begleitung vorfinden. Kinder brauchen Zuneigung und Wertschätzung, zudem vermitteln wir das Gefühl, wie sehr das Torah-Lernen Spaß und Freude bereiten kann.
Unser Verein arbeitet daran, unsere Jeschiwa mit einem öffentlichen Schulkonzept, einer Handelsschule, zusammenzubringen. So hätten die Schüler nach vier Jahren einen Handelsabschluss und können sich entscheiden, ob sie einen Beruf erlernen oder die Tora weiterstudieren wollen.
Unsere Aufgabe ist es, jüdischen Kindern, auch finanzschwachen, eine Torah treue Schulbildung zu ermöglichen. Dort soll die Geschichte des Judentums genauso näher gebracht werden wie es Aufgabe ist, Torah und Mischna zu erlernen.
Gegenwart & Zukunft
Wir sind Kinder der Vergangenheit mit dem Blick in die Gegenwart und Zukunft.
Das Judentum ist genauso aktuell im 21. Jahrhundert wie es vor ca. 3000 Jahren am Berg Sinai gewesen ist. Unser Blick ist in die Zukunft gerichtet – wir sehen voraus und gehen der Zeit entgegen. Wir wollen nahe dran sein an den Menschen, ihren Sorgen, Ängsten und ihrem Alltag. Und einen Ankerplatz bilden für den jüdischen Glauben, der hilft, ein glückliches und sinnerfülltes Leben zu führen. Nur in diesem werden wir den Weg des Heils finden.
Ein weiteres Zukunftsziel ist die Erweiterung der Synagoge. Unsere Gemeinde besteht aus 100 bis 120 Familien, insgesamt gibt es in Wien zwischen 600 und 700 Familien. Da wir weiter wachsen wollen und der Platz gering ist, werden wir die Synagoge umbauen und vergrößern. Um mehr Raum und Heimat für alle zu bieten, die zu uns kommen wollen.